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26. Juni 2025
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Hitzschlag beim Hund – die stille Gefahr im Sommer

Hitzschlag beim Hund: Die stille Gefahr im Sommer

Sonnenschein, warme Temperaturen und Freizeit im Freien – für uns Menschen ist der Sommer eine schöne Zeit. Für Hunde hingegen kann er zur tödlichen Bedrohung werden. Denn Hitze bedeutet für Vierbeiner Stress pur – ein Hitzschlag kann sich innerhalb weniger Minuten entwickeln und endet im schlimmsten Fall tödlich. Umso wichtiger ist es, die Risiken zu kennen, Warnzeichen zu erkennen und im Notfall richtig zu handeln.

Warum Hunde Hitze schlechter vertragen

Hunde können im Gegensatz zu uns Menschen kaum schwitzen. Die wenigen Schweißdrüsen an den Pfoten reichen zur Kühlung nicht aus. Ihre wichtigste Möglichkeit, überschüssige Wärme loszuwerden, ist das Hecheln. Dabei erzeugt der Hund durch Verdunstungskälte eine Art natürliche Klimaanlage. Doch diese Kühlung funktioniert nur, wenn die Schleimhäute ausreichend feucht sind – und bei sehr heißem oder schwülem Wetter stößt dieses System schnell an seine Grenzen.

Erschwerend kommen äußere Faktoren hinzu: Maulkörbe, die das Hecheln behindern, oder ein Aufenthalt im heißen Auto können lebensbedrohlich sein. Besonders kritisch ist es, wenn Hunde keinen Zugang zu Schatten oder Wasser haben.

Hitzschlag – so entsteht er

  • Im Auto, das sich rasch aufheizt
  • Bei schwüler Witterung
  • Durch körperliche Anstrengung bei Hitze
  • Bei Maulkörben, die das Maulatmen blockieren
  • Bei fehlendem Schatten und Wasser

Die Körpertemperatur steigt dann unkontrolliert an – ab etwa 41 °C wird es lebensgefährlich.

Besonders gefährdete Hunde

  • Kurzschnäuzige Rassen wie Mops oder Französische Bulldogge (Atemwege anatomisch eingeschränkt)
  • Nordische und langhaarige Hunde mit viel Unterwolle
  • Ältere, übergewichtige oder herzkranke Hunde
  • Arbeitshunde, die auch bei Hitze im Einsatz sind

Hitzschlag erkennen – das sind die Warnzeichen

  • Starkes Hecheln, schnelle Atmung
  • Taumeln, Schwäche, Teilnahmslosigkeit
  • Tiefrote oder blasse Schleimhäute
  • Krämpfe, Erbrechen, Durchfall
  • Im Ernstfall: Bewusstlosigkeit

Wenn möglich, sollte die Körpertemperatur gemessen werden. Über 41 °C ist ein akuter Notfall.

Erste Hilfe: Was tun, wenn der Hund überhitzt?

Ein Hitzschlag ist immer ein medizinischer Notfall! Wichtig ist schnelles, aber besonnenes Handeln:

  1. Sofort aus der Hitze bringen

    → In den Schatten oder einen gut belüfteten, kühlen Raum.

  2. Sanft kühlen

    → Nicht mit eiskaltem Wasser! Besser: lauwarmes Wasser über Beine und Brust gießen oder nasse Tücher auflegen.
    → Bei jungen, gesunden Hunden ist auch ein kurzes Bad in lauwarmem Wasser möglich (Kopf über Wasser halten!).

  3. Wasser anbieten

    → Kleine Mengen, um Erbrechen zu vermeiden.

  4. Vitalzeichen kontrollieren

    → Atmung, Schleimhäute, Verhalten beobachten. Temperatur möglichst messen.

  5. Schnellstmöglich zum Tierarzt!

    → Auch wenn sich der Zustand verbessert – innere Schäden bleiben oft zunächst unbemerkt.

  6. Während des Transports

    → Weiterhin kühlen, Zugluft vermeiden, Tier ruhig halten.

Hitzschlag vorbeugen: So schützen Sie Ihren Hund

  • Gassi nur frühmorgens oder spätabends
  • Kein Hundesport bei Hitze
  • Immer Wasser mitführen
  • Schattenplätze bieten – besonders für Hof- oder Wachhunde
  • Hunde, die exzessiv Sonnenbaden, in den Schatten bringen
  • Hitzeverträglichkeit je nach Rasse und Alter beurteilen
  • Nur Maulkörbe verwenden, die Hecheln ermöglichen

Achtung Auto: Schon nach wenigen Minuten lebensgefährlich

Ein Auto heizt sich bei Sonne extrem schnell auf – auch im Schatten und mit geöffnetem Fenster! Schon bei 24 °C Außentemperatur steigt die Innentemperatur innerhalb von 30 Minuten auf über 40 °C. Das kann für einen Hund tödlich enden – und ist gesetzlich als Tierquälerei strafbar.

Außentemperatur 5 Min 10 Min 30 Min 60 Min
20 °C 24 °C 27 °C 36 °C 48 °C
24 °C 28 °C 31 °C 40 °C 50 °C
28 °C 32 °C 35 °C 44 °C 54 °C
30 °C 34 °C 37 °C 46 °C 56 °C

Wenn du einen Hund im heißen Auto entdeckst:

  • Tierhalter ausrufen (z. B. im Geschäft)
  • Polizei rufen
  • Situation dokumentieren (Video aufnehmen)
  • Bei akuter Gefahr: seitliche Fensterscheibe einschlagen (mit Zeugen!)

Fazit: Hitzschlag ernst nehmen – Leben retten

Ein Hitzschlag beim Hund entwickelt sich oft schneller, als man denkt – und bleibt leider allzu häufig unentdeckt. Dabei lässt sich mit einfachen Mitteln viel erreichen: Wasser, Schatten und Aufmerksamkeit können den Unterschied machen. Wer seinen Hund kennt, auf Warnzeichen achtet und im Notfall ruhig bleibt, rettet im Ernstfall Leben. Denn bei einem Hitzschlag zählt jede Minute.

TÄZ - Bir